Artikel und Bilder J. Redetzky
Wie bereits im vergangenen Jahr bot sich den Schülerinnen und Schülern (SuS) der Q1 zum Ende des ersten Schulhalbjahres die Möglichkeit, an einer Simulation des EU-Parlaments im Barmer Rathaus teilzunehmen. Diese wird regelmäßig von den Jungen Europäischen Föderalisten veranstaltet, einer überparteilichen Jugendorganisation die sich für die europäischen Integration einsetzt. Die SuS des Leistungskurses Sozialwissenschaften (Herr Zuber) und des Projektkurses European Studies (Herr Redetzky) nutzten die Chance, einen Einblick in die Arbeitsweise des Europäischen Parlaments zu erhalten und verzichteten dabei sogar auf einen frühen Schulschluss am Tag der Zeugnisausgabe.
Die Aufgabe des Tages war es, das – im letzten Jahr tatsächlich im Europäischen Parlament beschlossene – Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und der Türkei zu debattieren. Im Rahmen der Simulation wurden die SuS daher zunächst gemäß den Fraktionen des Europäischen Parlaments eingeteilt. Dann ging es darum, die Position der Fraktion in Bezug auf das EU-Türkei- Flüchtlingsabkommen in den Gruppen auszuarbeiten. Die Fraktionssitzungen dauerten bis zur Mittagspause. Nach einer Mittagspause kamen die Schülerinnen und Schüler aller Fraktionen wieder zur Parlamentsdebatte im großen Ratssaal zusammen. Zunächst stellte jeder Fraktionsvorsitzende die Position seiner Fraktion vor. Darauf folgte die kritische Auseinandersetzung mit den Änderungsvorschlägen aller Parteien, um die, auch unter Nutzung von Geschäftsordnungsanträgen, wie der sofortigen Abstimmung oder der Schließung der Rednerliste, teils heftig gerungen wurde und sich z.T. überraschende Koalitionen zeigten. Aus der Debatte ging schließlich ein eigener Entwurf des Flüchtlingsabkommens der SuS hervor. Durch dieses Planspiel wurde allen Schülerinnen und Schülern näher gebracht, wie Europa politisch funktioniert und auch Verständnis dafür geweckt, dass die demokratische Auseinandersetzung mit politischen Inhalten zwar ihre Zeit braucht, diese aber für eine gründliche Auseinandersetzung sehr wichtig ist.
Im Rahmen des Begleitprogramms hatten die SuS zudem die Möglichkeit, mit Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) und dem stellvertretenden Präsidenten des Europäischen Parlaments, Rainer Wieland (CDU), sowie den anwesenden Mitgliedern der Jungen Europäischen Föderalisten ins Gespräch zu kommen.