Juvenes Translatores 2024 am CFG: eine besondere Auszeichnung für Anna Ruprecht

Text A. Ruprecht und H. Jülicher-Böker, Foto von B. Spira

Auch in diesem Schuljahr hatten unsere Schüler:innen wieder die Möglichkeit, bei dem Übersetzungswettbewerb Juvenes Translatores (aus dem Lateinischen für: Junge Übersetzer), der seit 2007 jedes Jahr von der Europäischen Kommission europaweit durchgeführt wird, teilzunehmen. Anna Ruprecht, Sophie Geisel und Maximilian Boonekamp vom CFG waren drei von insgesamt mehr als 3000 Teilnehmer:innen aus ganz Europa, die ihre Sprachkenntnisse unter Beweis stellten und einen aktuellen Text aus einer der 24 EU-Sprachen in eine der anderen 23 Sprachen übersetzen. Natürlich ohne die Unterstützung durch KI-basierte Tools. Während alle drei diese Herausforderung souverän meisterten, konnte besonders Annas Übersetzung die Jury bestehend aus professionellen Übersetzer:innen der Generaldirektion Übersetzung der EU-Kommission überzeugen. Sie erhielt eine besondere Auszeichnung für ihre Arbeit, die durch sehr schöne idiomatische Lösungen beeindruckte. Ein toller Erfolg, der in dieser Art am CFG bisher einmalig ist. Im Folgenden berichtet Anna selbst von ihren Erfahrungen:

Für mich war die Teilnahme an diesem Wettbewerb zwar spontan, aber ich bereue sie keineswegs. Ich selbst hatte mit dem Übersetzen zuvor kaum Erfahrungen, aber wie man im Englischen so schön sagt: „You never know until you try!“ Die einzigen Tipps, die ich vorher auf der Website von Juvenes Translatores bekommen hatte, betrafen die Übersetzung von Sprichwörtern, Floskeln und Wörtern ohne direkte Entsprechung – schließlich können diese in manchen Sprachen sehr speziell sein. Ursprünglich wollte ich von Deutsch auf Englisch übersetzen, da ich dachte, ich könnte unbekannte Sprichwörter im Deutschen eher verstehen als im Englischen. Glücklicherweise konnte mich Frau Jülicher-Böker jedoch noch umstimmen, da es – wie ich dann auch erfahren durfte – immer weitaus einfacher ist, von einer Fremdsprache in die eigene Muttersprache zu übersetzen. Als ich dann am Wettbewerbstag vor dem Bildschirm mit dem englischen Text saß, fing ich einfach an. Das Thema war glücklicherweise sehr aktuell, und viele Passagen konnte ich direkt zu Beginn frei übersetzen. Dennoch gab es einige Stolpersteine, die für uns Übersetzer im Text versteckt waren: Neologismen, Umgangssprache und Begriffe, die zwar übersetzbar sind, aber im Deutschen kaum bekannt sind – wie zum Beispiel „Cricket“. Wer im deutschsprachigen Raum weiß schon genau, was das ist, geschweige denn interessiert sich dafür? Obwohl ich Zugriff auf verschiedene digitale Wörterbücher hatte, wurde es manchmal etwas unübersichtlich. Deshalb war ich sehr froh, sowohl ein recht altes Sprichwort-Lexikon als auch ein klassisches englisches Schulwörterbuch dabeizuhaben. Sie waren besonders beim letzten Überarbeiten des Textes hilfreich, sodass ich nach fast zwei Stunden zufrieden meine Übersetzung abgeben konnte. Mir war dabei bewusst, dass meine Übersetzung keineswegs perfekt war. Umso sehr habe ich mich gefreut, tatsächlich eine Special Mention erhalten zu haben!