Bericht von S. Isenberg, Foto von J. Redetzky
Am 23.11.2023 fand der Übersetzerwettbewerb “Juvenes Translatores” der Europäischen Kommission europaweit statt und auch 5 Schülerinnen des CFG’s nahmen dieses Mal daran Teil. Bei diesem Wettbewerb handelt es sich um eine digitale Veranstaltung, bei welcher man einen Text in einer beliebigen Sprache vorgelegt bekommt, welchen man anschließend in einem bestimmten Zeitrahmen in eine andere beliebige Sprache übersetzen muss. Der Fokus liegt hierbei nicht auf einer Wort für Wort Übersetzung, sondern eher auf einer sinngemäßen Übersetzung und zielt darauf ab, die teilnehmenden Schüler*innen an die Arbeit von echten Übersetzern heranzuführen. Aus diesem Grund sind während des gesamten Wettbewerbs online- sowie analoge Wörterbücher gestattet. Aber warum sollte man denn überhaupt bei einem solchen Wettbewerb teilnehmen? Die Chance auf einen Gewinn ist doch ohnehin recht gering, wenn man bedenkt, wie viele Schüler*innen europaweit daran teilnehmen. Und hat eine solche Art der Übersetzung überhaupt Zukunft? Diese Frage stellte mir Herr Mertens beim anschließenden Gespräch und der Urkundenübergabe des Wettbewerbs.
Natürlich sind bei einem solchen Wettbewerb tausende von Teilnehmenden äußerst bemüht, eine bestmögliche Übersetzung abzuliefern, um Aussichten auf den drei-tägigen Aufenthalt in Brüssel bei der Preisverleihung für die Gewinner zu haben, jedoch war dies nicht meine Hauptmotivation, bei “Juvenes Translatores” teilzunehmen. Meiner Meinung nach bringt Übersetzung Menschen zusammen und Wettbewerbe wie dieser fördern das Interesse für europäische Zusammenarbeit und sind daher sehr wichtig für unsere Gesellschaft. Heutzutage müssen wir uns außerdem tagtäglich mit dem Thema KI auseinandersetzen und in diesem Zusammenhang würde ich gerne anbringen, dass ich definitiv denke, dass KI in Zukunft dazu in der Lage sein wird, äußerst gute (live) Übersetzungen hervorzubringen, jedoch ist es wichtig zu beachten, dass gerade in politischen, erhitzten Debatten und persönlichen Angelegenheiten die Arbeit von Übersetzern noch lange unentbehrlich sein wird. Die Kunst des Übersetzens liegt ja eben nicht nur darin, viele Wörter und ihre Übersetzungen zu kennen, sondern darin, Emotionen und Gefühle herüberzubringen, um Leitmotive zu unterstreichen und den zu übersetzenden Texten mehr Ausdruck zu verleihen.
Die Teilnahme an “Juvenes Translatores” war für mich eine sehr besondere Erfahrung, unter anderem weil der Wettbewerb direkt von der europäischen Kommission gestellt ist, und gerade jetzt, vor der anstehenden Europawahl, stehen die europäischen Institutionen ja sehr im Fokus. Außerdem ist die Teilnahme eine Möglichkeit, in Ruhe in die Arbeit des Übersetzens ‘hineinzuschnuppern’. Daher würde ich jedem, der die Möglichkeit hat, bei “Juvenes Translatores” teilzunehmen, empfehlen, diese unbedingt wahrzunehmen, und möglicherweise wird das CFG ja in einiger Zeit auch in Brüssel repräsentiert.