
Ein Projekt von Benjamin Farkas
Text und Bilder von Benjamin Farkas
Das Projekt: Bau eines Telluriums
Die erste Frage lautet oft: Was ist eigentlich ein Tellurium?
Ein Tellurium ist ein Modell des Sonne-Erde-Systems. Dabei symbolisiert eine Glühbirne die Sonne, die auf einen Globus – also die Erde – scheint. Solche Modelle gibt es in verschiedenen Varianten: Manche verwenden eine einfache Kugel als Sonne, andere, wie meines, setzen auf eine leuchtende Glühbirne für mehr Anschaulichkeit.
Die Bewegung der Erde um die Sonne wird dabei durch ein System aus Zahnrädern ermöglicht – konkret durch zwei große und drei kleinere Zahnräder sowie je ein kleines Zahnrad an den beiden Achsen. Auf dem ersten Bild ist das vollständige Modell in Aktion mit eingeschaltetem Licht zu sehen.
Die Idee: Jahreszeiten verständlich machen
Die Idee zu diesem Projekt entstand im Erdkundeunterricht. Dort behandelten wir die Entstehung der Jahreszeiten – leider mit einem defekten Ball als Modell und einer improvisierten Sonnendarstellung mit der Hand unseres Lehrers in eher unbequemer Haltung. So kam mir der Gedanke: Warum nicht ein funktionierendes, anschauliches Modell bauen, das auch Polartag und Polarnacht veranschaulicht?
Die Umsetzung: Von Rückschlägen und Erfolgen
Bei der Konstruktion stieß ich auf einige technische Herausforderungen – besonders bei der Kraftübertragung. Mein erster Versuch mit einem Zahnriemen scheiterte, da dieser zu klein war und keine präzise Bewegung ermöglichte. Danach folgten erste selbstgefertigte Zahnrad-Prototypen (blaue Zahnräder, siehe Bild 3). Diese funktionierten besser, aber nicht fehlerfrei: Die Zähne der Räder waren schief und verhakten sich häufig.
Mit der nächsten Generation – Zahnräder mit geraden Zähnen – tauchte ein neues Problem auf: Die Zahnlücken waren zu groß, wodurch die Räder zu viel Spiel hatten. Auch die Holzplatte, auf der das System montiert war, verzog sich und musste ersetzt werden. Erst mit zwei großen, stabilen Zahnrädern (siehe Bilder 1 und 2) funktionierte das Modell schließlich reibungslos. Insgesamt habe ich fünf verschiedene Varianten zur Kraftübertragung ausprobiert, bevor alles passte.
Fun Fact: Null Budget, viel Kreativität
Das gesamte Tellurium ist ohne Kosten entstanden. Die Bretter fand ich in einer alten Kiste, Stangen und Ständer stammten aus der ausgemusterten Chemiesammlung. Globus und Glühbirne bekam ich über eine Sperrmüll-Gruppe geschenkt. Die Zahnräder wurden vom AG-Leiter, Herrn Bukow, im 3D-Druckverfahren eigens für das Projekt angefertigt. Das Tellurium steht nun der Fachschaft Erdkunde zur Verfügung und wird im Unterricht eingesetzt.