von Jessica Münn (Q2), Fotos von L. Sellin
Am 15.12 kam ein Zeitzeuge der Vereinigung der Opfer des Stalinismus zu uns ans CFG. Die Ruhruniversität Bochum mit dem Historiker Herrn Hoffmann organisierte das Projekt und durch Herrn Sellin konnte diese Veranstaltung stattfinden.
Herr Holtschke, der 1950 in der DDR geboren wurde, erzählte am Donnerstag einigen Geschichtskursen aus der Q2 von seinen Lebenserfahrungen in der DDR und seiner Flucht. Dabei erzählte er von Verrat seiner Freunde, Überwachung der Stasi, seinen Versuchen zu legalen Ausreiseanträgen und seinem Gefängnisaufenthalt. Zwei Stunden lang schilderte er sein Leben, was er in den Jahren erlebt hat und wie er zur Jugendweihe ein Fahrrad bekam, das er nach dem Abitur für eine Fahrt mit seinen Freunden nach Prag nutzte und ungewollt die Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 erlebte. Dabei erfuhr er das erste Mal den Wunsch die Welt zu erkunden. Später fühlte er sich in den wenigen sozialistischen Ländern, auf die er beschränkt war, eingesperrt, deswegen beschlossen er und seine Frau aus Ostdeutschland zu fliehen, sie versuchten auch mehrmals legal die Ausreise zu beantragen. Dabei wurden sie von der Stasi beobachtet und schließlich kam er 1985 ins Gefängnis. Ende 1985 konnten er und seine Frau durch legale Anträge endlich die DDR verlassen und lebten von da an glücklich in Westdeutschland und nutzten die Freiheit, um über 60 Länder der Welt zu besuchen.
Die Schüler waren von seiner Geschichte gefesselt und am Ende wurden viele Fragen gestellt, die ihn und seine Erfahrungen betrafen. Er beantwortete alle Fragen und zwischendurch wurde es sogar ein bisschen emotional. Größten Respekt an Herrn Holtschke, der selbst nach so langer Zeit noch sehr detailliert seine Geschichte erzählen kann und Schülern zeigt, wie das Leben damals für ihn gewesen ist.