Text und Fotos von M. Winkhaus und K. Jehmlich
Nach jeweils erfolgreichen Teilnahmen beim Regionalwettbewerb (Februar 2021) und NRW-Landeswettbewerb (April 2021) von „Jugend präsentiert“ sind Luzie Pfeiffer aus der Jahrgangsstufe Q1 und Dina Tulow aus der Jgst. Q2 im September beim Bundesfinale in Berlin dabei. Auf dem Weg zum Bundesfinale – und das ist ein Teil des Gewinns – werden die zwei dann noch vom 29. Mai bis zum 12. Juni an einer Präsentationsakademie teilnehmen, in der sie von erstklassigen Jugend präsentiert-TrainerInnen ganz individuell ausgebildet und fit gemacht werden.
Luzies Projektthema beschäftigt sich mit einem Phänomen, das heutzutage jeder kennt und deren Schönheit und Variabilität jeden in seinen Bann zieht, aber nur Kinder sich danach zu fragen trauen: Wie entstehen eigentlich Wolken oder auch Kondensstreifen hinter einem Flugzeug?
Zunächst kann diese Frage recht einfach beantwortet werden: Wolken entstehen, wenn in der Luft enthaltener, gasförmiger und damit unsichtbarer Wasserdampf zu einer Vielzahl kleiner, meist flüssiger Wassertröpfchen kondensiert, die das Licht stark streuen und dadurch sichtbar werden. Diese Kondensation kann aber nur dann stattfinden, wenn sich in der Luft ausreichend Kondensationskeime befinden, an denen sich die Wassertröpfchen praktisch festhalten können. Und nun beginnt auch schon die Forschung von Luzie: Was könnten solche Kondensationskeime sein, welche Größe müssen sie haben und unter welchen Bedingungen findet dann eine Kondensation statt? Luzie hat dazu selber Experimente in einer Wolkenkammer durchgeführt, um diese Bedingungen nachzuspielen und erforschen zu können. Unsere Wolkenkammer ist ein evakuierbares, d.h. luftdichtes und druckstabiles Gefäß mit einem abnehmbaren durchsichtigen Deckel mit einer Innenbeleuchtung aus LEDS, damit man die Vorgänge besser beobachten kann.
Nach dem Auflegen des Deckels wird die beleuchtete Kammer mit einer Luftpumpe evakuiert. Dabei kann dann unter verschiedenen Bedingungen die Entstehung und Entwicklung einer Wolke mit bloßem Auge beobachtet werden. Durch ein brennendes Streichholz, durch die Erhitzung einer Salzperle oder auch durch elektrische Funken konnte Luzie nun die Anzahl der Kondensationskeime erhöhen und die Wolkenbildung bzw. die Kondensspuren stark antreiben. Luzie entdeckte, dass die Wolken bei erhöhter Kondensationskeim-Anzahl in der Kammer deutlich heller werden und die viel kleineren Wassertröpfchen nicht mehr einzeln zu unterscheiden sind. In unserer Erdatmosphäre bedeutet dies die Fähigkeit von Wolken und Kondensstreifen, Sonnenlicht ins Weltall zurück zu reflektieren. Künstliche oder natürliche Aerosole könnten auf diese Weise eine Abkühlung der Erdtemperatur bewirken. Interessante Forschungen zur Wechselwirkung von Klima und Wolkenbildung eröffnen sich hier.
Die Wolkenkammer wurde Luzie in großzügiger Weise von der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung für ihre eigenen Experimente zur Verfügung gestellt. Sie wurde von Prof. Dr. Ludger Wöste (FU Berlin) und Prof. Dr. Thomas Leisner (KIT) zu didaktischen Demonstrationszwecken entwickelt.
Dina setzte sich mit dem Gift des Kugelfisches auseinander und erklärt in ihrem Film, warum dieses Gift so gefährlich ist. Dieser interessant aussehende Fisch kann sich bei Gefahr aufblähen und das sogar im Maul eines anderen Fisches. Die Stacheln verhaken sich im Maul des anderen Fisches und selbst Haifische ersticken an solch einem vemeintlichen Leckerbissen. Bevor der Kugelfisch in Japan als Delikatesse von Menschen verzehrt wird, ist er jedoch tot und kann sich im Mund des Hungrigen nicht mehr verhaken, gefährlich kann er trotzdem noch sein! Das liegt an seinem Gift Tetrodotoxin, dem stärksten Nervengift, das nicht aus einem Protein besteht. Da es sich in den Eingeweiden und der Haut befindet, ist ein geschulter Koch vor dem Verzehr des Fisches nötig, damit giftenthaltende Fischteile restlos entfernt werden. Allerdings kann der Fisch das Gift nicht selbst gar nicht herstellen. Der Kugelfisch nimmt Bakterien auf, die für ihn das Gift produzieren. Das Gift sorgt dafür, dass sich spannungsgesteuerte Na+-Kanäle am Axon nicht mehr öffnen können. Das kann zu Herzstillstand und Atemlähmung führen. Gibt es im Restaurant einen Arzt, der einen Vergifteten nach dem versehentlichen Verzehr des Giftes beatmen kann, muss er nicht unbedingt daran sterben. Auf unterhaltsame Weise zeigt Dina, wie wichtig es ist den Bio-Lk zu belegen, um solchen Gefahren aus dem Weg gehen zu können.
Gratuliere Dina! Das hast du toll gemacht!
Nun drücken wir Luzie und Dina für den Bundeswettbewerb die Daumen. Von mehr als 4500 Teilnehmer des Wettbewerbs gehören sie zu den besten 128 und allein das ist schon ein Riesenerfolg!