von Katharina Tscheu, Q1, Fotos von Susanne Tscheu.
Am 17. März 2018 fanden in Bonn, Frankfurt und Berlin die regionale Wettbewerbe der deutschen Neurowissenschaften Olympiade (DNO) statt.
Zusammen mit 48 anderen Schülerinnen und Schülern der Klassen neun bis dreizehn, die aus ganz Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen, Rheinlandpfalz und sogar aus Bremen kamen, durchlief ich also auf dem Gelände der Universitätsklinik in Bonn insgesamt vier Prüfungen.
Der gesamte Wettbewerb lief in englischer Sprache ab. Die erste Prüfung bestand in einem Multiple-Chocie-Test mit fünfzehn spezifischen Fragen zum Gehirn, für den wir genau fünfzehn Minuten Zeit hatten. Gefragt wurde z. B. an welche Rezeptoren der Neurotransmitter Glutamat binden könne.
Daran schloss sich der zweite Test an: in einem Raum waren 25 Stationen mit Gewebestrukturen und Gehirnmodellen aufgebaut. Innerhalb von 25 Minuten sollten wir die Strukturen, die Gehirnregionen oder deren Aufgabe benennen.
Nach einer kurzen Pause ging es weiter. Nach einander wurden jedem Teilnehmenden eine leichte Frage, eine mittlere und eine schwierige Frage zur Funktionsweise des Gehirns, dessen Strukturen oder zur Gehirnentwicklung gestellt. Beispielsweise wollte die Jury wissen, warum die REM-Schlafphase auch paradoxe Schlafphase gennant wird oder wie sich das Gehirn während der Evolution veränderte. Viele Schülerinnen und Schüler waren vor dieser Prüfung sehr aufgeregt, da jeder dreimal vor allen anderen Teilnehmenden reden musste. Dabei bestand immer die Sorge, dass man eine falsche Antwort gibt oder die Antwort gar nicht kennt. Die meisten abslovierten aber auch diese Aufgabe mit Bravour.
Abschließend wurden uns acht Patientenvideos gezeigt, zu denen wir mit Hilfe einer kurzen Patientengeschichte und Diagnosemöglichkeiten, die jeder für sich auswählen musste, eine Diagnose stellen sollten. Hier war Querdenken erforderlich: wähle ich lieber die Ergebnisse des PET-Scans oder doch die des MRT’s? Benötige ich die Familiengeschichte oder reichen mir die Blutwerte zur Diagnosestellung? Theoretisch hatte man zahlreiche Ergebnisse zur Verfügung, aber jeder durfte nur drei pro Patient erfahren.
Nachdem auch die letzte Prüfung geschafft war, erhielten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Urkunden und ein Geschenk. Die besten zehn Teilnehmenden ermittelten außerdem noch einen Sieger.
Für mich war die DNO eine Herausforderung, die ich gerne angenommen habe. Bereits seit einigen Wochen bereitete ich mich intensiv mit den Vorbereitungsmaterial auf den ungewöhnlichen Wettbewerb vor. Schließlich findet der Wettbewerb auf Englisch statt, sodass man sich nicht nur in ein völlig neues Spezialthema, das in der Schule erst später behandelt wird, intensiv einarbeiten muss, sondern dies auch noch in einer Fremdsprache. Die Arbeit hat sich aber gelohnt, denn ich konnte so ein sehr spannendes und ungewöhnliches Wettbewerbsformat kennen lernen. Außerdem erhielt ich sehr spannende Einblicke in das menschliche Gehirn und durfte einen sehr gut organisierten Tag am Universitätsklinkum in Bonn mit zahlreichen anderen motivierten Schülerinnen und Schülern erleben.