von Lorina Beckert, Q1; Foto von Ch. Gebauer
Diese Fragestellung war Teil des Rundgangs, an dem am Dienstag, den 28. Februar 2017 die beiden Geschichte – Grundkurse der Q1 von Frau Dicke und Herrn Gebauer im historischen Engelshaus und Museum für Frühindustrialisierung teilnahmen.
Denn während des Museumsbesuches wurden nicht nur die technischen Fortschritte zu Beginn des 20. Jahrhunderts demonstriert und vermittelt, sondern auch die Entwicklung der Arbeitsbedingungen kritisch beleuchtet. Diese waren nämlich besonders für die Arbeiterschicht so schädlich, dass die meisten Bürger der damaligen Zeit nicht älter als 24 Jahre wurden. Außerdem mussten schon früh Kinder in den an der Wupper weit verbreiteten Textilfabriken arbeiten, damit das Überleben einer Familie gesichert war. Die meist gefährlichen, körperlich und psychisch belastenden und stumpfsinnigen Aufgabenbereiche der Kinder konnten von uns als Besucher sehr gut nachempfunden werden, weil die im Museum ausgestellten Webstühle und Flechtmaschinen in Betrieb genommen wurden, sodass die Lautstärke und Eintönigkeit, denen die damaligen Arbeiter teilweise 14 Stunden täglich ausgesetzt waren, deutlich wurden. Zuletzt wurde noch ein kurzer Einblick in die Funktionsweise der Dampfmaschine gegeben, die zur Zeit der Frühindustrialisierung die allgegenwärtige Energiequelle für die Fabriken war, weil sie im Gegensatz zur Windmühle und zum Wasserrad unabhängig von den naturgegebenen Umständen war. Außerdem öffnete sie in Form von Dampfschiffen und Dampflokomotiven neue Möglichkeiten des Transportes. Jedoch brachte sie durch den enthaltenen Dampfkessel und Triebriemen eine weitere Gefahr für die Fabrikarbeiter mit sich.
Abschließend haben wir festgehalten, dass der technische Fortschritt viel Geld für die Fabrikherren mit sich brachte. Dieses Mehr an Profit ging auf Kosten der Arbeiterschaft, weil nicht in Sicherheitsmaßnahmen oder Vorsorgeeinrichtungen investiert wurde.
Dieses Phänomen ist auch heute noch zu beobachten, deshalb war der Besuch im Engelshaus zur Unterrichtsreihe der Industrialisierung einerseits eine Reise in die Vergangenheit von Wuppertal, andererseits aber auch der gelungene Versuch, die globalen Produktionsbedingungen unserer heutigen Alltagskleidung häufiger zu hinterfragen.