Die Wachstafel als Brief

von H. Goeman

Die Latein-SchülerInnen der 8. Klasse haben sich mit dem Transport von Briefen in der Antike beschäftigt. Natürlich war von emails oder whatsapp-Nachrichten noch keine Rede. Es gab zwar ein kaiserliches Postsystem, aber Privatleuten war es bei Strafe verboten, dieses zu benutzen: es stand nur den kaiserlichen Beamten zur Verfügung.

Brief-Botschaften wurden meist in Wachstäfelchen geritzt, die man Händlern oder anderen Reisenden mitgab. Da hier viele Gefahren lauerten (z.B. durch Überfälle auf Boten), schrieb man die Briefe mehrmals auf verschiedenen Wachstäfelchen ab und gab diese verschiedenen Reisenden mit.

Als Wachstäfelchen vor über 2000 Jahren bei den Römischen Kindern in der Schule eingeführt wurden, rief das (wie heute bei der Einführung der ipads in der Schule!) bei manchen Lehrern Kritik hervor: man machte sich Sorgen, dass die Möglichkeit, Dinge aufschreiben zu können, das Gedächtnis der Kinder schwächer werden ließe: Die Kinder sollten doch alles auswendig können!

Die 8er haben selbst so eine Wachstafel ausprobiert. Mit der spitzen Seite des Stilus ritzt man in die Wachsschicht, mit der flachen Seite des Stilus, kann man das Geschrieben wieder auskratzen (lat.: radere) und tabula rasa machen, also wieder eine unbeschriebene Seite herstellen. Woher das Wort radieren kommt, lässt sich nun auch erahnen…

Die SchülerInnen haben sich auf der Wachstafel eingeschrieben („verewigt“ kann man hier wohl nicht sagen…). Könnt ihr die Namen lesen? Manche haben Ihren Namen mit lateinischen, andere mit griechischen Buchstaben geschrieben!