Artikel und Fotos von J. Redetzky
„Es ist darauf hinzuarbeiten, dass die Europäische Union in Angelegenheiten der Sicherheit und Verteidigung eigenständige Operationsfähigkeiten erlangt.“
Mit diesem Satz beginnt ein Richtlinienentwurf der Europäischen Kommission zur Einrichtung einer gemeinsamen Europäischen Armee, den Schülerinnen und Schüler des CFG zusammen mit Schülerinnen und Schülern (SuS) anderer Wuppertaler Schule im großen Ratssaal des Wuppertakes Rathauses diskutierten.
Zum bereits dritten Mal bot sich den SuS der Jahrgänge Q1 und Q2 die Möglichkeit, an einer Simulation des EU-Parlaments im Barmer Rathaus teilzunehmen. Diese wird regelmäßig von den Jungen Europäischen Föderalisten veranstaltet, einer überparteilichen Jugendorganisation die sich für die europäischen Integration einsetzt. Die SuS des Leistungskurses Sozialwissenschaften und des Projektkurses European Studies (Johannes Redetzky) und eines Sowi-Grundkurses der Q2 (Alexander Zuber) nutzten die Chance, einen Einblick in die Arbeitsweise des Europäischen Parlaments zu erhalten tauschten den Unterricht für einen Tag gegen die Plätze der Wuppertaler Stadtratsmitglieder.
Die Aufgabe des Tages war es, einen (fiktiven) Gesetzesentwurf zur Einführung einer gemeinsamen Europäischen Armee zu debattieren. Im Rahmen der Simulation wurden die SuS daher zunächst gemäß den Fraktionen des Europäischen Parlaments eingeteilt. Dann ging es darum, die Position der Fraktion in Bezug auf das Thema in den Gruppen auszuarbeiten. Die Fraktionssitzungen dauerten bis zur Mittagspause. Nach einer Mittagspause kamen die Schülerinnen und Schüler aller Fraktionen wieder zur Parlamentsdebatte im großen Ratssaal zusammen. Zunächst stellte jeder Fraktionsvorsitzende die Position seiner Fraktion vor. Darauf folgte die kritische Auseinandersetzung mit den Änderungsvorschlägen aller Parteien, um die, auch unter Nutzung von Geschäftsordnungsanträgen, wie der sofortigen Abstimmung oder der Schließung der Rednerliste, teils heftig gerungen wurde und sich z.T. überraschende Koalitionen zeigten. Trotz zahlreicher Änderungsanträge zeigte sich, dass sich im Schülerparlament in der finalen Abstimmung keine Mehrheit für eine gemeinsame Europäische Armee finden ließ.
Durch dieses Planspiel wurde allen Schülerinnen und Schülern näher gebracht, wie die Europäische Union politisch funktioniert und auch Verständnis dafür geweckt, dass die demokratische Auseinandersetzung mit politischen Inhalten zwar ihre Zeit braucht, diese aber für eine gründliche Auseinandersetzung sehr wichtig ist.
Neben der Simulation hatten die SuS zudem die Möglichkeit, mit Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) sowie den anwesenden Mitgliedern der Jungen Europäischen Föderalisten ins Gespräch zu kommen.