von M. Winkhaus, Fotos: Jugend forscht und D. Gerbracht
Nun hat Tobias es doch tatsächlich geschafft, seinen Erfolg im Vorjahr noch zu toppen: Während Tobias im letzten Jahr mit seinem 3D-Projektor den Bundessieg im Bereich Arbeitswelt gewann, bekam er in diesem Jahr für die Entwicklung einer innovativen Messvorrichtung zur spektroskopischen Bestimmung von Stickstoffdioxid und Ozon in der Umgebungsluft den Bundessieg in der höchsten Kategorie zuerkannt: Den Preis für die beste interdisziplinäre Arbeit. Tobias Apparatur besteht aus einer Speziallampe, die nach Ankopplung an ein Teleskop unserer Sternwarte auf einen ca. 750 m entfernten Reflektor am Hahnerberger Sparkassengebäude strahlt, der das Licht wiederum zurück zu einem zweiten Teleskop sendet, an das ein Spektrograph zur Aufnahme des Empfangsspektrums angeschlossen ist. Anhand des ankommenden Lichtspektrums lässt sich dann die Sticksoffdioxidkonzentration in der Luft berechnen, weil jeder Schadstoff in der Luft auf eine charakteristische Weise Licht absorbiert. So konnte Tobias nachweisen, dass über der Küllenhahner Straße vor allem während des abendlichen Hochbetriebs an den neu gebauten Discountern der EU-Grenzwert für Stickstoffdioxid deutlich überschritten wird. Mittlerweile hat Tobias auch eine Erweiterung seiner Messstation für den mobilen Einsatz gebaut und konnte durch Messungen über der L417 in Ronsdorf einen wissenschaftlichen Beitrag zur aktuellen Diskussion des Ausbaus der L417 leisten.
Die Jury beeindruckte sein konsequenter Weg quer durch die Disziplinen Technik, Physik, Chemie und Geowissenschaften, von der Planung bis hin zur Durchführung der Messungen. Tobias hat dabei die instrumentellen Hürden mit Beharrlichkeit überwunden und kann nun mit seiner Apparatur zügig und mobil einen wichtigen Beitrag zur umweltgerechten Planung innerstädtischer Verkehrswege leisten.
Überreicht wurde dieser Preis der allerhöchsten Kategorie durch die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Frau Prof. Dr. Johanna Wanka. Sehr beeindruckt zeigte sich aber auch der Vorstandsmitglied der Siemens AG, Herr Dr. Roland Busch, der Tobias als Gastgeber der Bundespreisverleihung in Erlangen ebenso herzlich zu seinem großartigen Erfolg gratulierte.