Artikel von C. Wissemann-Hartmann, Fotos von C. Wissemann-Hartmann und M. Pick
Welcher Naturwissenschaftler würde dieses Ereignis verpassen wollen? Und die Schüler konnten wirklich viel lernen, denn wer da sagte: „Schau, die Mondsichel“, dem wurde erklärt, dass dieses kosmische Schauspiel eine Sonnensichel zeigt. Das Wichtigste bei einer Sonnenfinsternis ist ja nicht, diese Sichel zu sehen, sondern zu begreifen, dass der Mond, obwohl er so viel kleiner ist als die Sonne, sie fast vollständig bedecken kann, weil er so nah an der Erde umläuft. Da sind Raumvorstellung, Himmelsmechanik und das heliozentrische Weltbild gefragt.
Schautafeln erläuterten das Ereignis an den Ständen auf dem Schulhof, und Schüler und Schülerinnen des Leistungskurses Physik betreuten die absolut ungefährlichen indirekten Projektionen der Sonne und gaben mit Anleitung Sofibrillen aus. Es wurde wirklich ein wenig kälter, als die Finsternis ihre maximale Bedeckung erreichte, obwohl natürlich die hochinteressanten Phänomene der Totalität in Deutschland und damit auch am CFG nicht beobachtet werden konnten: Diamantring, Protuberanzen, fliegende Schatten und weitere Effekte.
Auf dem Schuldach wurde an sieben Teleskopen und etlichen weiteren optischen Aufbauten geschaut, fotografiert, gemessen und beobachtet. Schülerinnen und Schüler mit eigenen Beobachtungsprojekten warteten auf jeden Sonnendurchbruch durch die Schleierwolken, Lehrer Michael Winkhaus beantwortete Fragen, gab Hilfestellung und koordinierte die Klassen, die dort oben beobachten konnten.
Wer sagt, Nebel sei schlecht, hat zumindest nicht bedacht, dass schwacher Nebel ein wirklich guter Sofi-Filter ist, wenn man ohne Beobachtungsgeräte unterwegs ist. So stand die Sonnensichel gut sichtbar über der Schule und erfreute die Beobachter.
Die 2400 Schülerinnen und Schüler des Schulzentrums hatten jedenfalls die Möglichkeit, dieses seltene Ereignis in ihrer Schule mit den Mitschülern erleben zu können. So herrschte eine ausgelassene Stimmung auf dem Schulhof.
Für die nächste Sonnenfinsternis dieses Bedeckungsgrades müssen wir in Deutschland bis zum 12. August 2026 warten.
