Text und Fotos von M. Panitz
Kern des Geschichtsunterrichts ist die kritische Auswertung von Quellen, also von Zeugnissen aus der Vergangenheit und die Rekonstruktion einer Idee, wie sich das Leben der Menschen damals am wahrscheinlichsten zugetragen haben könnte. So manche:r Schüler:in könnte dieses teilweise leselastige Herangehen als langweilig empfinden, denn die meisten Quellen und Darstellungen im Geschichtsunterricht erscheinen nun einmal in Textform.
Dass Geschichtsunterricht in der Zukunft möglicherweise auch digitaler und immersiver stattfinden könnte, lernte der EF Geschichte BiLi-Kurs von Herrn Panitz am vergangenen Freitag im Alfried-Krupp Schülerlabor der Ruhr-Universität in Bochum (RUB).
Im Rahmen einer Studie erforschen die Wissenschaftler:innen der RUB den Einsatz von Virtual-Reality-Technologie im Geschichtsunterricht. Mit Hilfe einer speziellen Brille und eigens hierfür konzipierten 360°-Videos soll Schüler:innen hier die Möglichkeit erhalten, in historische Ereignisse einzutauchen und diese hautnah zu erleben. Ein virtueller Spaziergang durch das antike Rom, die Besichtigung des Inneren der Cheops-Pyramide oder das Hineinversetzen in einen Gefangenen eines Stasi-Gefängnisses – die Technologie kennt keine Grenzen.
Die Schüler:innen hatten im Rahmen des fünfstündigen Workshops nicht nur die Möglichkeit, die Videos und Brillen auszuprobieren, sondern auch, diese Technologie kritisch zu reflektieren und hiermit die Forschenden der Universität in ihrer Studie zu unterstützen, und, wer weiß: vielleicht auch ihren Beitrag dazu zu leisten, dass der Geschichtsunterricht sich bald technologisch weiterentwickelt.