von Thea Schletter und Mira von Kathen, Fotos von Till Rütten.
Institut für Geographie und Sachunterricht der Bergischen Universität Wuppertal und das Carl-Fuhlrott-Gymnasium starten gemeinsames Exkursionsprojekt.
„Wem gehört die Stadt?“
Unter dieser Leitfrage erkundeten Student/innen und Schüler/innen am 7. Februar die Wuppertaler Nordstadt auf einer Exkursion.
Der Exkursion waren monatelange Vorbereitungen des Didaktik-Seminars unter Leitung von Dr. Stefan Padberg vorausgegangen. Im Seminar wurden
die Themenfelder der Exkursion erarbeitet und mit aktuellen Themen der Stadtgeographie in Wuppertal verknüpft.
Währenddessen bereiteten wir uns in den Leistungskursen unter Leitung von Till Rütten und Birk Leermann auf die stadtgeographischen Themen vor. Zum Kennenlernen und Austausch besuchte dann im November letzten Jahres das Didaktik-Seminar unser Gymnasium. Abschließend konnten wir die erarbeiteten Themen vor Ort in der Nordstadt untersuchen.
In der Nordstadt Wuppertals, welche zwischen Elberfeld und Barmen an der Nordbahntrasse liegt, verläuft momentan einen Gentrifizierungsprozess. Doch was ist überhaupt Gentrifizierung? Genau dieses Thema haben wir bereits in unseren beiden Erdkunde Leistungskursen im Unterricht besprochen.
Bei der Gentrifizierung wird ein Stadtteil durch Sanierungen und Umbau aufgewertet und eine neue Bevölkerung siedelt sich dort an. Das Ganze passiert in mehreren Phasen, wozu wir im Unterricht ein Modell besprachen. Nun wollten wir bei einem Ausflug in die Nordstadt mit einigen Studenten des Dedaktik-Seminars aus der Uni Wuppertal, mit denen wir uns bereits einen Monat vorher getroffen hatten, herausfinden wie weit der Gentrifizierungsprozess dort bereits fortgeschritten ist, in Hinsicht auf die Frage:,,Wem gehört Wuppertal?“ Dazu trafen wir uns zuerst einmal im Mirker Bahnhof, welcher heute zu einer Gastronomie umfunktioniert wurde. Die Studenten überlegten sich vorab einige Stationen zu verschiedenen Unterthemen, um diese mit uns zusammen vor Ort zu bearbeiten. Bei den Stationen haben wir zum Beispiel die Armut der Kinder in Wuppertal, den Baubestand oder die Infrastruktur untersucht und eine Utopiastadt entwickelt.
Bei der Utopiastadt lang der Fokus auf vielfältiger Dachflächennutzung und Freizeitangeboten für Jung und Alt. Außerdem haben wir die Nordstadt in Hinsicht auf die Infrastaruktur und Nutzungsmischung kartiert. Dabei haben wir das Ganze auch praktisch angewendet und sind durch die Straßen oder über die Nordbahntrasse gelaufen.
Schlussendlich haben wir in der Realschule Helmholtzstraße unsere Ergebnisse ausgetauscht.
In einer Abschlussrunde stellten viele Schüler/innen aus unseren Leistungskursen fest, dass es für sie sehr interessant war, mal „die andere Seite von Wuppertal“ kennengelernt zu haben. Die Student/innen ermutigten uns hingegen die Augen für unsere Umgebung offenzuhalten und uns im Prozess der nachhaltigen Stadtentwicklung einzubringen, z.B. bei Utopiastadt oder einem sozialen Projekt wie in der Alten Feuerwache. Mit Dank für die Bereitstellung der Räumlichkeiten wurde die Exkursion in der Aula der Realschule Helmholtzstraße beendet. Zum Schluss waren wir uns alle einig, dass wir sehr viel Neues über unsere Stadt gelernt haben und uns noch mehr praxisorientiertes Lernen außerhalb des Schulgebäudes wünschen.