von Anna Kunz, EF, Fotos von B. Leermann.
Am Dienstag, den 17.04.18, brachen die EF – Erdkundekurse von Herrn Bukow und Herrn Leermann gemeinsam zu einer Exkursion in die Braunkohlenabbaugebiete Garzweiler I und II, nahe Erkelenz, auf. Die Führung durch diese wurde von einem angestellten der RWE durchgeführt. Die RWE fördert dort die Braunkohle und betreibt auch die Kraftwerke in der Umgebung. Vor der Ankunft am Fördergebiet wurde auf der Sophienhöhe, einer renaturierten Halde, die mittlerweile für die Landwirtschaft und die Windenergiegewinnung genutzt wird, aber auch ein beliebtes Ausflugsziel darstellt, gehalten.
Bei der RWE angekommen gab es eine kurze Einführung mit Zahlen und Fakten. So erfuhren wir z.B., dass 12% des Stroms in Deutschland mit der in Garzweiler abgebauten Braunkohle gewonnen werden, und dass wir auf unserer Tour sowohl über den neuen Autobahnabschnitt A44n fahren würden als auch den Schaufelradbagger 285, einer der größten der Welt, sehen können. Außerdem wurde uns klar, dass ein Braunkohlentagebau nicht immer an der gleichen Stelle bleibt, sondern „wandert“, und dass nicht nur Förderbänder und Bagger verlegt werden müssen, sondern auch ganze Dörfer und Autobahnabschnitte, wie zum Beispiel die Ortschaft Königsbrunn oder die A66, die jetzt durch die A44n ersetzt werden wird. Die Auswirkung des Tagebaus auf die gesamte Region wurde uns langsam bewusst, auch wenn wir das Thema im Unterricht schon behandelt hatten.
Die Renaturierung, also der Wiederaufbau von Gebieten, die durch den Braunkohlenabbau zerstört wurden, wurde kurz angesprochen bevor es mit dem Bus in das Fördergebiet ging. Zuerst wurde ein „kleinerer“ Schaufelradbagger angefahren, der auch als „Matchbox Bagger“ bezeichnet wurde und dann ging es direkt zur Abbaugrube wo dann der Schaufelradbagger 285 bestaunt werden konnte. Seine Größe und die Tatsache, dass dieser nur von vier Leuten gesteuert wird, beeindruckte viele von uns und obwohl wir aus Sicherheitsgründen nicht den Bus verlassen durften, wurden mit Begeisterung viele Fotos gemacht.
Anschließend wurde noch die A44n überquert, die erst in Kürze für den Verkehr eröffnet wird, und sowohl ein bereits renaturiertes Gebiet als auch der umgesiedelte Ort Königsbrunn angefahren. Dieser enthielt viele Neubauten, wirkte aber von der Hauptstraße aus sehr gewöhnlich. Auch wenn die Führung sehr interessant und informativ war, wurden uns durch die RWE überwiegend die positiven Seiten des Braunkohlenabbaus nahegebracht und nur am Rande die ökologischen Problematiken angesprochen. Uns allen ist klar geworden wie gewinnbringend die Braunkohlenförderung ist, obwohl z.B. 3.5% der produzierten Energie für die Förderung der Braunkohle benötigt werden und sowohl die Umsiedlung als auch die Renaturierung viel Geld kosten und einen enormen Aufwand bedeuten. Und dennoch sehen wir die Förderung und Nutzung der Braunkohle aus ökologischer Sicht, wegen des starken Eingriffs in die Umwelt und des hohen CO2-Ausstoßes, absolut kritisch. So ging es am Ende des Tages mit vielen neuen Eindrücken und Informationen, aber auch mit Stoff zum Nachdenken zurück nach Wuppertal.