Text von M. Winkhaus, Bilder privat
Nachdem sich gleich zwei Arbeiten, die an der CFG-Sternwarte entstanden sind, für den Landeswettbewerb JugendForscht qualifiziert haben, durfte man gespannt sein, wie sie dort abschneiden.
Um es vorweg zu nehmen: Beide Arbeiten haben sich hervorragend präsentiert und tolle Preise erzielt.
Erik Naaßner hatte sich mit der Bestimmung der Rotationsgeschwindigkeit des Königsplaneten Jupiter beschäftigt und gleich zwei Methoden miteinander verglichen. In der ersten Methode erstellte er Videos vom Jupiter und generierte daraus sehr gute Bilder, auf denen Details in der Jupiteratmosphäre gut zu sehen sind. Da er mehrere Videos in ganz bestimmten zeitlichen Abständen aufnahm, konnte er letztlich die Rotation dieser Detailstrukturen in der Jupiteratmosphäre verfolgen und daraus die Rotationsdauer des Jupiters berechnen. In einer zweiten Methode spektroskopierte Erik den Jupiter und bediente sich dem Doppler-Effekt, der beim Schall recht bekannt ist: Wenn man den Ton eines näherkommenden Autos mit dem des sich entfernenden Fahrzeugs vergleicht, stellt man fest, dass der Ton des näherkommenden Fahrzeugs höher ist als der des sich entfernenden Fahrzeugs. Das kann auch jedes Kind nachmachen, wenn es „Rennauto spielt“. Diesen Effekt gibt es auch beim Licht und so sehen wir die Spektrallinien des rotierenden Jupiters auf der rechten Seite, die sich von uns wegbewegt, röter (also „tiefer“) und auf der linken Seite, die sich zu uns hinbewegt, blauer („höher“).
Durch diesen Effekt sieht man die Linien im Jupiterspektrum insgesamt also schräg und daraus hat Erik dann die Rotationsgeschwindigkeit des Jupiters berechnet. Eine tolle Arbeit, die mit dem landesweit zweiten Platz im Fachbereich Physik geehrt wurde. Zusätzlich waren die Juroren so begeistert, dass sie Erik zusätzlich den Sonderpreis des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik in Garching (bei München) für einen Schülerforschungsaufenthalt am MPI zusprachen.
Den 1. Astronomiepreis gewann Anton Schwager mit seinem ungeheuer aufwendigen Projekt zur hochauflösenden Jupiterfotografie mit einer Fernsteuerung gleich mehrerer Teleskope an der CFG-Sternwarte. Dazu musste Anton zunächst eine komplette EDV-Vernetzung aller Beobachtungsinseln mit einem eigens eingerichteten Sternwartencomputerraum erstellen. Da der Planet Jupiter recht schnell rotiert (das hat Erik ja schon gezeigt), kann man die Vielfarbenfotografie von Jupiter nämlich nur schaffen, wenn man die Fotografie mit den verschiedenen Farbfiltern gleichzeitig durchführt.
Dazu müssen die Teleskope auf den Beobachtungsinseln der CFG-Sternwarte aber alle fernsteuerbar sein. Auch für nachfolgende Gruppen hat Anton damit eine tolle Ergänzung zur Benutzung der Sternwarte geschaffen.
Beiden Teilnehmern gratulieren wir sehr herzlich zu diesen großartigen Erfolgen!!